19 Dezember 2007

W wie Weihnachten, W wie weired, W wie Wir

So, meine Lieben,

ich sitze mal wieder im Zug, hab etwas Zeit um einige Zeilen zu schreiben. Es ist bald Weihnachten, der Advent ging beinahe unbemerkt an mir vorbei. Kaum Weihnachtsdeko und Christmas-Song-Beschallung außer in den großen Supermärkten. Und auch dort hat es erst erfreulich spät angefangen zu weihnachten, die großen Auslagen mit Dekoartikeln und Bäumen waren tatsächlich erst 2 Wochen vor Weihnachten zu sehen. Somit kommt auch das vorweihnachtliche Gefühl von Geborgenheit und gleichzeitigem Druck sich endlich um die Geschenke zu kümmern, nicht so recht auf.

Stattdessen Business as usual hier, die allzweiwöchentlichen „es zählt zwar nix aber baut Druck auf“ Prüfungen, viel Reiseplanung für die kommenden Verwandtschaftsbesuche und am Wochenende viel Entspannen in Shanghai.

Unterbrochen wurde meine gemütliche Mischung aus Studium und Travel Agent durch die ungesunde Mischung aus chinesischem Essen, ungemütlichem Wetter, nicht isolierten Häusern und Heizen mit Klima-Anlagen. Die somit sehr trockene Luft machte meiner angeschlagenen Gesundheit komplett den Garaus und unheilsamen Kräften in meinem Magen leichtes Spiel. So erkläre ich mir zumindest im Nachhinein, dass ich zuerst Stress-Migräne, Fieber, keinen Hunger und tagelange Bauchschmerzen hatte. Vor allem die Appetitlosigkeit will, wer mich kennt, wirklich was heißen. Aber jetzt nach ner Woche ists überstanden.

Mittlerweile habe ich einen ganzen Stapel an Flugtickets bei mir liegen, diverse Inlandsflüge mit meiner Familie und anschließend meinem Vater. Die Buchung läuft in China folgendermaßen: Buchung übers Internet oder Telefon, anschließend, wer die Gebühren für eine ausländische Kreditkarte umgehen möchte, Terminvereinbarung mit einem Boten, der die Tickets am selben (!) oder nächsten Tag nach Hause bringt. Da mein Wohnheim selbst für Chinesen zu schwer zu finden ist, lasse ich mir die Tix immer ans Main Gate der Universität bringen. Das ergibt somit immer ein etwas skurriles, wenn man möchte, chinesisches, Bild: Elektroroller reitender Bote kommt, übergibt mir Tickets auf seinem klapprigen Gefährt sitzend, zählt den Bündel an ca. 3cm Geldscheinen (der wertvollste chinesische Schein hat einen Gegenwert von 10€!). Zai jian.

die gesammelten Skurrilitäten des chinesischen Alltags findet ihr ab sofort im neuen Bilderalbum "weired".
Dieses dient mir als Sammelbecken von betrachtenswerten Bildern aller Anlässe, soll bitte nicht als Abbild Chinas missverstanden werden, aber durchaus als repräsentative Momentaufnahme!
Betrachtet dieses unterhaltsame Sammelsurium als Weihnachtsgeschenk; und los gehts:

Bitte folgendes Cover klicken, um zum Album zu kommen:






weired


Meinerseits freue ich mich jetzt sehr, bald in den Transrapid zu steigen und meine Familie vom Flughafen abholen zu können, die mit mir Weihanchten und Silvester in Hangzhou, Shanghai und Beijing verbringen wird. Mutig. Sie sind toll! Und wir werden uns eine verdammt gute Zeit machen.

So, EUCH wünsche ich hiermit ruhige Feiertage. Leckeres Essen. Besinnliche Stunden in der Kirche. Harmonie in der Familie. Und einen erinnerungswerten Start in 2008.

bis bald,

Florian

11 Oktober 2007

Taifun @ Hangzhou

hier erstmal Bilder:

10_Taifun@HZ

08 Oktober 2007

Nationalfeiertage in China: Hongkong und Shenzhen

Hallo Deutschland!

da schon Beschwerden aus der Heimat kamen, dass mein letztes Posting schon 2 Wochen zurückliegt: ja, es gibt mich noch. Mir geht’s gut. Und bin ich zum Blog schreiben für ein Jahr nach China gegangen?

edit: jetzt sind schon 5 Wochen seit meinem letzten Posting vergangangen, aber ich bleibe dabei: bin ich etwa zum Deutschländer unterhalten ins Ausland? und mit dem harten Kern habe ich ja auch weiterhin auch außerhalb des Blogs Kontakt, vielen vielen Dank für die Mails und Anrufe!!

Ich habe einiges zu erzählen aus den letzten Wochen, zumindest wenn man es mit dem Wohlstandsproblemen aus D vergleicht: die SPD zerfleischt sich selbst und der Kerner schmeißt die Hermann raus... Außerdem fahren die Züge hier im Reich der Mitte pünktlich, sind günstig und im Schnitt sauberer als die der BAHN.

Die erste Oktoberwoche war frei, der erste Oktober war Nationalfeiertag, dann macht das Land gleich ne ganze Woche frei. Dementsprechend sind also auch hunderte Millionen Menschen unterwegs. Deswegen hab ich mirs dennoch nicht nehmen lassen, auch zu verreisen, möchte jede Möglichkeit nutzen, mir das Land anzuschauen und reiche Eindrücke mitzunehmen. Also bin ich mit Patricia für 5 Tage ab nach Hong Kong...
Da ich dazu nicht allzu viel schreiben möchte, lass ich Bilder sprechen:

10_Hongkong


Interessant für viele sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der SAR Hongkong (Special Administrative Region) mit dem Mutterland der VR China (Volksrepublik):

Gemeinsamkeiten:
• es laufen einem wie in China hauptsächlich Asiaten über den Weg (>95%)
• hmm, noch eine Gemeinsamkeit....schwierig, vielleicht noch die Küche mit Chinas Süden (Guangdong etc...)

Unterschiede:
• es verstehen auf einmal mehr als 2% der Bevölkerung mehr als 3 Worte Englisch, dafür gibt es ungefähr nur noch genauso viele, die mein Putonghua (Mandarin) verstehen, da in Hongkong Kantonesisch gesprochen wird...
• Essen kostete das 3-4 fache wie in der VR, bleibt aber noch erschwinglich, soll heißen es beginnt ab 3,50 € für gebratene Nudeln mit bisschen Hühnchen und Gemüse.
• Preise für Unterkunft erreicht europäisches Niveau; auch in Europa findet man wenn man lange mit Hilfe entsprechender Literatur sucht, Zimmer (Kämmerchen) für 15 Euro, oder? allerdings kann man sich in Europa in einem Zimmer der untersten Preislage noch nebens Bett stellen, auch wenn man den Koffer geöffnet hat...
• auch wenn der Durchschnittschinese/ die Durchschnittschinesin in den Großstädten wie Hangzhou und vor allem Shanghai auch durchaus weiß wie man sich stylish kleiden kann (im Gegensatz zu den Auslandschinesen in Dresden: ich habe vor meiner Ankunft hier den modischen und kulturellen Super-GAU erwartet...); Hongkongs Jungend ist unglaublich geschmackvoll, extrovertiert und, ich wiederhole mich, stylish! Mit deutlich mehr Mut, als es in Europa üblich ist, werden Farben und Formen kombiniert, Accessoires sind nicht Accessoires sondern Teil des Alltags. Jedes Kleidungsstück ist gebrandet, hat noch den Extra-Button der Limited-Edition und dient ohnehin nur als Beiwerk zur den extremen Googles, den knalligen Gummistiefeln, den superknallen Minis und dem XXL-Täschchen, das nur dann zum praktischen Einsatz kommt, wenn das neueste pinke HighTech- Mobil- Telefon nicht als Handwärmer und via Headset als Flatrate- Chatline benutzt wird...
• in China läuft man wie auch in Europa auf dem Boden der Tatsachen, in HK (zumindest auf HK Island) auf Fußgängerwegen auf Höhe und durch das erste Stockwerk der sich aneinander reihenden Mega-Malls.
Dann noch ein Wort zum vermeintlichen „Shopping-Paradies“ Hongkong: wer Geld ausgeben möchte und noch dazu zu viel davon hat, ja. Definitiv ja. Jede Marke der Welt, ich bin mir dessen relativ sicher, hat mindeste eine Filiale, wahrscheinlich sogar einen FlagshipStore in dieser Stadt. Aber glaubt ihr wirklich, dass Dior seine Taschen hier billiger verkauft? Oder warum sollten Nokia-Mobiltelefone in dieser schönen Stadt billiger sein? Die Geschichte mit der nicht vorhandenen VAT (entspricht der deutschen MWSt.) konnte ich nicht nachprüfen, auch auf meinem zweiten Besuch hier nicht spüren. Das einzige, was mir plausibel du glaubwürdig erscheint, ist das günstige Kamerezubehör und die Luxuskameras selbst. Hier scheint HK tatsächlich Eldorado zu sein, etwas an der Steuer zu drehen und sich im Sinne einer self-fulfillig-prophecy sehr zu bemühen, die Preise konkurrenzlos niedrig zu halten, Allerdings hab ich diese Info auch nur aus zweiter Hand, habe keine Ahnung von Cams und habe und hatte auch nicht vor, dafür Geld auszugeben. Fake- Märkte gibts, ja, eine Souvenir Uhr ist ganz nett, wenns denn sein muss kann man sich auch noch mit Haute-Couture Taschen eindecken, aber ganz knapp hinter den Polo- Polo-Shirts hörts auch schon mit der Tragbarkeit dieser Ramsch- Schätze auf. Also haben sich unsere Kleidungsschnäppchen auf Angebote in Boutiquen in Wanchai nd Causeway Bay und EINEM Laden in Kowloon, nahe des Ladiesmarket in Jordan (?) beschränkt: dieser war allerdings wirklich umwerfend gut und günstig: gute Jeans für 12 Euro, T-Shirts für 2-6 Euro, und sogar nen feinen Woll-Puli für ebenso 2 Euro, mit leider zerfetzten (oder vorsorglich eliminierten) im Nacken eingähnten Logo...). Auf Nachfrage gibts Namen und VIP Card ;-) bei mir!

Auf der Durchreise nach Hongkong waren wir noch jeweils kurz in Shenzhen, nach dort waren die Flüge von Shanghai viel billiger als die direkten nach Hongkong. Von dort dann also ab vom Flughafen mit nem Shuttlebus in den KCR (Kowloon-Canton-Railway), der dich in 3 min nach Kowloon, also die Festlandseite von Hongkong bringt. Und das für knappe 4 Euro.
Shenzhen ist ein wunderbarer Indistriemoloch, unglaublich boomend, jedenfalls fehlte uns die Motivation uns weiter als in die Mischung aus Mall und Markt direkt neben dem Hauptbahnhof zu begeben... Dort unglaubliche Geschäftigkeit, Schnäppchen wohl möglich, müssen aber auch sehr hart erhandelt werden.

Noch ein Wort zum Nachtleben in Hongkong: es ist natürlich schwierig, in einer Woche sämtliche Insider-Bars und Underground-Clubs ausfindig zu machen. So es sie gibt. Mein Eindruck ist ähnlich, wie der in China: wer in Deutschland am liebsten an Hotelbars trinkt, mit Engländern in Irish-Pubs feiert und sowieso keinen Bock hat, auch Abends noch Chinesen (außer hinter der Bar und in knappen Waitress-Kostümen) zu sehen, wird hier mit dem nötigen Bargeld durchaus glücklich. Und für ne Touri Woche sind die beiden Mini-Disneylands in Lan Kwai Fong und der Knutsford Terrace auch vollkommen in Ordnung, um seinen Cocktail und das sündhaft teure Qingtao zu schlürfen... Hab noch was von verrückten philippinischen Live-Rock-Clubs unter Treppen gehört: das nächste Mal...

Von Shenzhen also mit Shanghai Airways wieder back nach Shanghai.
Abschließend möchte ich noch eine Lanze für die Chinesischen Airlines brechen: Die Abfertigung am Flughafen, die Standard-Boings oder Airbus-Maschinen, der Check-In, die Sicherheitskontrollen und auch das Sicherheitsgefühl an Bord entspricht internationalen Standards. Der einzige Grund, sich dennoch nicht in chinesische Airlines zu wagen gilt auch nicht: selbst das chinesische Essen ist reichlich aufgebohrt und erinnert an den Fastfood-Chinesen in deutschen Einkaufszentren. Und wer partout dennoch kein chinesisches Essen akzeptiert, wird durch die Beinfreiheit mehr als entschädigt: obs an der Körpergröße der Chinesen liegt, an den exorbitanten Preise der Flüge, die manchmal über 50 Euro liegen oder am verwöhnten Publikum: die chinesischen Regional-Flieger bieten auf jeden fall mehr Platz als aktuelle Boing 777 auf der Strecke Dubai-Shanghai oder die Airbus-Maschinen von München nach Dubai. Ein spartanischer Traum, denn die restliche Innenausstattung ist typisch chinesisch sachlich geschmacklos. Aber das könnte man der Lufthansa auch vorhalten...

24 September 2007

erste Fortschritte und Einblicke in chinesische Gedankengänge

zum Einstieg der Beweis, dass trotz unserer westlichen Vorurteile Hangzhou (ebenso wie übrigens Shanghai) eine sehr saubere Stadt ist: täglich fahren Straßenreinigungskonvois durch die Stadt, die mit einem kräftigen Wasserschwall die Straßen von Staub und Vekehrspartikeln säubern. Damit sich Fußgänger rechtzeitig außer Spritzweite bringen können, kündigt sich das Reinigungsfahrzeug nicht etwa mit einem Signalton sondern mit einer wunderbaren chinesischen Volksweise an. UNBEDINGT TON EINSCHALTEN!
singende Straßenreiningung

Ich hatte heute im Unterricht das erste mal das Gefühl, dass ich Fortschritte gemacht habe: dass ich nicht nur Vokabeln und Zeichen lerne, sondern auch endlich mal n paar flüssige Sätze zu Stande bringe.... sehr fett
Wird auch Zeit nach 3 Wochen in China und nachdem wir diese Woche das erste Lehrbuch mit 15 Lektionen beenden werden!

Mittlerweile treff ich mich mit ner Chinesin zum Sprachaustausch, sie will im Herbst nach D, Au Pair. Armes Kind, das kann danach sicher besser Chinesisch als Deutsch... Aber ist ja nicht von Nachteil... Aber sie ist sehr nett, studiert Englisch und lernt n bisschen Deutsch nebenbei.
UND v.a. überraschend open minded: sie sagte von sich aus, dass sie sich Geschwister wünscht, aber die meisten Chinesen ja EInzelkinder seien. Und dass deswegen wohl auch ihre soziale Entwicklung gehemmt sei, da man ja viel allein sei und wenig Kontakt zu anderen Kindern habe. WOW, das hätte ich mich nie zu nem Chinesen sagen trauen...

Und der ganze Kommentar kam 10 Min nachdem ich mit meinem sehr grundlegendem Chinesisch ihr versucht hatte klarzumachen, dass Hongkong menes Erachtens keine "typisch chinesische" Stadt sein, sondern durch die lange GB Zeit sehr britisch etc. geprägt sei usw. ...
allerdings drückte ich das eben auf chinesisch folgerndermaßen aus: "HK ist keine chin. Stadt". Was sofort zu Protesten führte, dass es sehr wohl eine chinesische Stadt sei, da doch seit 97 wieder zu China gehörig. Auch meine sofortige Entschuldigung und Beteuerung, dass das doch nur sinngemäß gemeint war, konnte sie nicht wirklich beruhigen. Dies sei ein heikles politisches Thema und man solle darüber lieber nicht in der Öffentlichkeit reden, nur mit guten Freuden. Hui, Fettnäpfchen, Lesson learned.

hier noch was Unterhaltsames: Chinesen, die wie kleine Kinder belustigt durch ein Wasserspiel im Shanghaier Century Park tollen... zu Musik: auf Marschmusik folgt Jingle Bells!
Link zum Video

20 September 2007

Rundum-Service im Wohnheim...

zum kucken für die Lesefaulen hier noch einige Impressionen aus Hangzhou, wooran man erkennen kann, dass die Stadt wohl schön ist und Shangha auch viel smoggiger ist, aber dennoch Hügel die mehr als 500 m entfernt sind, schon entwas unscharf werden...

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09_07 MIX HZ


Es sind einige Photos dabei, die tatsächlich genau das heutige China wiederspiegeln: etwas kitschig (siehe die pinke Statue), sehr eigener, wenn auch angenehmer Geschmack (siehe Grün-Tee-Eis mit eingeprägten Schriftzeichen), dann noch das Verkehrschaos, der überforderte Amerikaner ;-) und zu guter letzt ein entspannter Flo beim Wohlfühlfriseur: hier werden für 3,5 € minutenlang Haare gewaschen, nein, eientlich war das eine Kopfmassage... hmmm, wohl bald wieder fällig!

dann einige Bilder aus der Lobby des Universitätshotels: ist ein gutes 3* Hotel, was für 11 € pro Nacht und Nase eine nette aLternative für all die bietet, die mich tatsächlich besuchen kommen und keinen Wert auf Hostelfeeling legen...

und zu guter Letzt der eigentliche Anlass dieses Postings: heute Nachmittag ein Klopfen an der Wohnheimtür, nach 2 Sekunden das schon etwas heftigere zweite Klopfen, ja ja, wir kommen ja schon. Ein Hausmeister-Chinese stapft wortlos herein, kein Ni hao, kein gar nichts, hält eine seltsames Brett in Hand mit Plastikscherben und einer gräulichen Masse auf jeder. Dann wirft er unter jeden der beiden Schreibtische eine von den den seltsamen Scherben und will wieder verschwinden... auf meine gestikulierende Nachfrage hin, ob es wohl was mit kleinen Tieren zu tun hätte, nickte er dann doch mal... hmm, scheit wohl prophylaktisch zu sein, denn trotz, sacgen wir mal: mediterraner hygienischer Umstände, haben wir bisher keinerlei Ungeziefer gesehen. Und bald kommt der Winter, was die Sache wohl nur noch sicherer macht.

und zu alerletzt: der große Taifun Wipha ist ohne dass wir groß was davon mitbekommen haben vorbeigezogen. Nachdem wir mit Aushängen gewarnt wurden, die Fenster zu schließen etc., an der Uni sämtliche "Taifeng, Regen, krank, Regen"- Vokabeln lernen durften und zu Hause sich die ersten Sorgen machten, ging die "Katastrophe" also recht langweilig mit n paar Sturmböen und 2 Tage Regen vorbei.

So, dann mal noch schöne Restwoche in Deutschland oder wo auch immer!

Fifa Frauen WM

Um mir hier Zeit zu vertreiben und um die deutschen Ladies zu supporten war ich diesen Montag im Stadium um die Ecke um mir das Spiel der deutschen Damen-Nationalmannschaft gegen Japan anzuschauen.

FIFA Frauen WM

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Ich bin dort mit einem Freund und seiner chinesischen Freundin mit dem Auto hingefahren, was dopelt unsinnig war: erstens ist das Stadion in Laufweite, zweitens ist der chinesische Verkehr und die Parksituation auch ohne WM verrückt genug...

Das Spiel war eher lau, dafür das chinesische Publikum umso unterhaltsamer: Die LaOla Welle, die deutschen Zuschauer und Schlachtrufe aus anderen Zuschauerränger waren viel interessanter für die chinesischen Zuschauer als das Spiel.

Und die deutsche Unterstützung, die nur zu einem Bruchteil aus Studenten bestand, sondern vielmehr ausMitarbeitern und Angehörigen der lokale Bosch Niederlasung bestand, war ganr nicht unbedingt nötig, da die Chinesen ihrer Antipathie für die Nippon-Nachbarn freien Lauf ließen und fleißig "De Guo!" Rufe durchs Stadion hallten... Und im Gegenzug dazu Pfiffe bei Freistößen für die Japaner. Toll für Deutschalnd, so empfangen zu werden :-)

Die Preise waren human: für ein ticket der zweiten Kategorie (Mitte Gegengerade) 12 Euro, Cola 50 ct. Als Dienstleistung konnte man dann dafür erwarten, dass die unzähligen Ordner peinlich daruaf achteten, dass alle brav sitzen blieben, keine Getränke auf den oberen Rängen auf der Absperrung standen (sie könnten ja herunterfallen...). Ja, auf die Kleinigkeiten achten die Chinesen, was an den größeren Patzer dran ist, vermag ich nicht zu beurteilen (siehe Spiegel-Online)

12 September 2007

erste Uniwoche, Westlake



Nachdem also die erste Woche in Hangzhou bereits vorbei ist und ich mitten in der ersten Uniwoche stecke, gibts jetzt die zweite Ladung Bilder und nen kleinen Bericht.

Nachdem die erste Woche noch sehr von Formalia und Come-in-Contact mit anderen International students geprägt war, ist diese Woche Uni angesagt. Dazwischen war noch Party am Wochenende angesagt: hey! ich hab nen formidaben Techno-Club gefunden: das SOS am Huanglong Stadium ist bestimmt nochmal nen Besuch wert... hätte ich nie gedacht, wunderbare Sache...

Mein 1.5er Kurs sieht so aus, dass wir beinhae bei Null starten, aber enorm schnell über das erste Lehrbuch gehen. Am zweiten Schultag Kapitel 1-9, 10 als Hausaufgabe. Das Lehrbuch hat 15 Kapitel.... Hab zwar das meiste schon mal irgendwo gehört, aber die Zeichen und Vokabeln sind doch ganz schön viele, um sie wirklich parat zu haben.
Ich habe 10Doppelstunden Chinesisch die Woche, 5 mal Grammatik und neue Vokabeln, Zeichen etc., 3 mal Sprechen, 2 mal Hörverstehen. Straffes Programm, aber ich bin ja hier, um was zu lernen!

Neben der Uni, die meisten den Vormittag und ca. 3 weitere Stunden an Nach-/ Vorbereitung einnimmt, bleibt aber natürlich noch weiter Zeit, um die Stadt zu erkunden. Am liebsten natürlich mit dem neuen Fahrrad, das Geld war gut angelegt. Ebenso die 10 Euro, die ich für ein "höherklassiges" Bike angelegt habe: ein Freund von mir mit nem neuen Bike für unter 20 Euro durfe nach einem (!) Tag neue Bremsen draufsatteln und die Schrauben festziehen lassen...

Deshalb hier also einige Bilder vom Westlake mitten in der Stadt, vom Park nearby und der Insel im Westlake... und natürlich von mir und Tim und Jakob, die mirmit mir heute auf Touri-Trip zum Westlake gestartet sind, um den für chinesische Verhältnisse recht blauen Himmel auszunutzen...

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Hangzhou West Lake


Und damits nicht ganz so nach Urlaub ausieht, hier noch einige Photos vom Unicampus, meinem Zimmer und nem Supermarkt in chinesischen Dimensionen...

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erste Uniwoche


Die Bilder sind aus der Bibliothek des Yuyuan Campus der Zhejiang Universität gemacht, den großen Mao kann man mitten auf der Wiese noch bisschen erkennen (auch wenn er hier recht mickrig ausieht...). Die Bibiothek ist ganz OK, eigentlich der gleiche Standard wie in westlichen Unibibliotheken, nur dass die Schwerpunkte etwas anders gesetzt sind: hier gibts nen Marmoreingang und Aufzüge für alle, der Buchbestand ist angeblich auch riesig. DAnn gibts wie zuhause auch die elektronischen Kontrollen an den Ausgängen, damit keine Bücher verschwinden. Mit der Sauberkeit und Perfektion im Detail haben es die Chinesen weiterhin nicht so, wie wir es gerne von ihnen erwarten. An diesem Punkt hatte ich ein interessantes Gespräch mit meinem niederländischen Genossen Tim:

was, wenn unsere europäische Erwartungshaltung an vermeintliche Entwicklungsländer, was Suberkeit und Perfakton angeht, nur ein letzter Vorwand ist, um den Status als Dritte-Welt-Land weitehin aufrechthalten zu können? Die Bibliothek ist repräsentativ, tut ihren Dienst. Was solls, dass nicht alle Rohre perfekt im Putz versteckt sind und der Innenhof und die Aussenwände hi zum Innenhof mit ihren Klimaanlagen wie pickelige Fasaden ausehen?
Was, wenn in 10 Jahren der Westen gezwungen ist, China aufgrund seiner wirtschaftlichen Stärke (und vielleicht auch wegen seiner weltpolitischen Stärke und Bündnisse) als Vorbild akzeptieren zu müssen?
Werden die Chinesen sich selbst zwingen, auf die westliche Detailversessenheit bei Oberflächlichkeiten zu gelangen? oder wird der Westen gar gezwungen sein, "schmutziger" zu werden? ;-)


Diese Gedanken fassten wir auf dem Fahrrad: die Radwege berall in der Stadt sind perfekt ausgebaut, auf den Hauptverkehrsadern ca. 3-4 m breit, hier macht es wirklich Spaß, sich per pedes fortzubewegen...
Gefährlich wirds nur, wenn man sich an die allgemeingültige Regel "never give way" hält... aber das macht doch dann erst Spaß ;-) ich liebe den chinesischen Verkehr!!

So, zum Abschluss noch einige persönlich adressierte Bilder:

an meinen Freund Christian Körber: es ist Fußball-Weltmeisterschaft! und die Deutschen spielen kommenden Montag Luftlinie 2 km von meinem Zimmer aus. Und für 12 Euro kann man sich doch auch mal eine Kategorie B Karte leisten, oder? Und als ich heute am Stadion war, lief mir doch tatsächlich der untenstehende nette junge Herr über den weg. Und dann habe ich mal alle Chinesen-Touri- Klischees umgedreht, um ihn um ein Photo mit mir gebeten!



so, und dann hier noch für alle, vor allem Sylvie, die mich im Vorfeld toll unterstützt hat, die Bestellungen für Mitbringseln abgegeben haben: bitte sucht euch die gewünschte LeSportSac Tasche aus und schickt mir das markierte Bild mit Größenangabe der Tasche zurück ;-)






dann noch eins für Rüdiger:



so, dann freu mich über Kommentare, Wünsche über Berichte zu bestimmten Dingen (NEIN, ich habe noch keinen Hund gegessen...).

Und Anrufe und Messages!