19 Dezember 2007

W wie Weihnachten, W wie weired, W wie Wir

So, meine Lieben,

ich sitze mal wieder im Zug, hab etwas Zeit um einige Zeilen zu schreiben. Es ist bald Weihnachten, der Advent ging beinahe unbemerkt an mir vorbei. Kaum Weihnachtsdeko und Christmas-Song-Beschallung außer in den großen Supermärkten. Und auch dort hat es erst erfreulich spät angefangen zu weihnachten, die großen Auslagen mit Dekoartikeln und Bäumen waren tatsächlich erst 2 Wochen vor Weihnachten zu sehen. Somit kommt auch das vorweihnachtliche Gefühl von Geborgenheit und gleichzeitigem Druck sich endlich um die Geschenke zu kümmern, nicht so recht auf.

Stattdessen Business as usual hier, die allzweiwöchentlichen „es zählt zwar nix aber baut Druck auf“ Prüfungen, viel Reiseplanung für die kommenden Verwandtschaftsbesuche und am Wochenende viel Entspannen in Shanghai.

Unterbrochen wurde meine gemütliche Mischung aus Studium und Travel Agent durch die ungesunde Mischung aus chinesischem Essen, ungemütlichem Wetter, nicht isolierten Häusern und Heizen mit Klima-Anlagen. Die somit sehr trockene Luft machte meiner angeschlagenen Gesundheit komplett den Garaus und unheilsamen Kräften in meinem Magen leichtes Spiel. So erkläre ich mir zumindest im Nachhinein, dass ich zuerst Stress-Migräne, Fieber, keinen Hunger und tagelange Bauchschmerzen hatte. Vor allem die Appetitlosigkeit will, wer mich kennt, wirklich was heißen. Aber jetzt nach ner Woche ists überstanden.

Mittlerweile habe ich einen ganzen Stapel an Flugtickets bei mir liegen, diverse Inlandsflüge mit meiner Familie und anschließend meinem Vater. Die Buchung läuft in China folgendermaßen: Buchung übers Internet oder Telefon, anschließend, wer die Gebühren für eine ausländische Kreditkarte umgehen möchte, Terminvereinbarung mit einem Boten, der die Tickets am selben (!) oder nächsten Tag nach Hause bringt. Da mein Wohnheim selbst für Chinesen zu schwer zu finden ist, lasse ich mir die Tix immer ans Main Gate der Universität bringen. Das ergibt somit immer ein etwas skurriles, wenn man möchte, chinesisches, Bild: Elektroroller reitender Bote kommt, übergibt mir Tickets auf seinem klapprigen Gefährt sitzend, zählt den Bündel an ca. 3cm Geldscheinen (der wertvollste chinesische Schein hat einen Gegenwert von 10€!). Zai jian.

die gesammelten Skurrilitäten des chinesischen Alltags findet ihr ab sofort im neuen Bilderalbum "weired".
Dieses dient mir als Sammelbecken von betrachtenswerten Bildern aller Anlässe, soll bitte nicht als Abbild Chinas missverstanden werden, aber durchaus als repräsentative Momentaufnahme!
Betrachtet dieses unterhaltsame Sammelsurium als Weihnachtsgeschenk; und los gehts:

Bitte folgendes Cover klicken, um zum Album zu kommen:






weired


Meinerseits freue ich mich jetzt sehr, bald in den Transrapid zu steigen und meine Familie vom Flughafen abholen zu können, die mit mir Weihanchten und Silvester in Hangzhou, Shanghai und Beijing verbringen wird. Mutig. Sie sind toll! Und wir werden uns eine verdammt gute Zeit machen.

So, EUCH wünsche ich hiermit ruhige Feiertage. Leckeres Essen. Besinnliche Stunden in der Kirche. Harmonie in der Familie. Und einen erinnerungswerten Start in 2008.

bis bald,

Florian