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08 Oktober 2007

Nationalfeiertage in China: Hongkong und Shenzhen

Hallo Deutschland!

da schon Beschwerden aus der Heimat kamen, dass mein letztes Posting schon 2 Wochen zurückliegt: ja, es gibt mich noch. Mir geht’s gut. Und bin ich zum Blog schreiben für ein Jahr nach China gegangen?

edit: jetzt sind schon 5 Wochen seit meinem letzten Posting vergangangen, aber ich bleibe dabei: bin ich etwa zum Deutschländer unterhalten ins Ausland? und mit dem harten Kern habe ich ja auch weiterhin auch außerhalb des Blogs Kontakt, vielen vielen Dank für die Mails und Anrufe!!

Ich habe einiges zu erzählen aus den letzten Wochen, zumindest wenn man es mit dem Wohlstandsproblemen aus D vergleicht: die SPD zerfleischt sich selbst und der Kerner schmeißt die Hermann raus... Außerdem fahren die Züge hier im Reich der Mitte pünktlich, sind günstig und im Schnitt sauberer als die der BAHN.

Die erste Oktoberwoche war frei, der erste Oktober war Nationalfeiertag, dann macht das Land gleich ne ganze Woche frei. Dementsprechend sind also auch hunderte Millionen Menschen unterwegs. Deswegen hab ich mirs dennoch nicht nehmen lassen, auch zu verreisen, möchte jede Möglichkeit nutzen, mir das Land anzuschauen und reiche Eindrücke mitzunehmen. Also bin ich mit Patricia für 5 Tage ab nach Hong Kong...
Da ich dazu nicht allzu viel schreiben möchte, lass ich Bilder sprechen:

10_Hongkong


Interessant für viele sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der SAR Hongkong (Special Administrative Region) mit dem Mutterland der VR China (Volksrepublik):

Gemeinsamkeiten:
• es laufen einem wie in China hauptsächlich Asiaten über den Weg (>95%)
• hmm, noch eine Gemeinsamkeit....schwierig, vielleicht noch die Küche mit Chinas Süden (Guangdong etc...)

Unterschiede:
• es verstehen auf einmal mehr als 2% der Bevölkerung mehr als 3 Worte Englisch, dafür gibt es ungefähr nur noch genauso viele, die mein Putonghua (Mandarin) verstehen, da in Hongkong Kantonesisch gesprochen wird...
• Essen kostete das 3-4 fache wie in der VR, bleibt aber noch erschwinglich, soll heißen es beginnt ab 3,50 € für gebratene Nudeln mit bisschen Hühnchen und Gemüse.
• Preise für Unterkunft erreicht europäisches Niveau; auch in Europa findet man wenn man lange mit Hilfe entsprechender Literatur sucht, Zimmer (Kämmerchen) für 15 Euro, oder? allerdings kann man sich in Europa in einem Zimmer der untersten Preislage noch nebens Bett stellen, auch wenn man den Koffer geöffnet hat...
• auch wenn der Durchschnittschinese/ die Durchschnittschinesin in den Großstädten wie Hangzhou und vor allem Shanghai auch durchaus weiß wie man sich stylish kleiden kann (im Gegensatz zu den Auslandschinesen in Dresden: ich habe vor meiner Ankunft hier den modischen und kulturellen Super-GAU erwartet...); Hongkongs Jungend ist unglaublich geschmackvoll, extrovertiert und, ich wiederhole mich, stylish! Mit deutlich mehr Mut, als es in Europa üblich ist, werden Farben und Formen kombiniert, Accessoires sind nicht Accessoires sondern Teil des Alltags. Jedes Kleidungsstück ist gebrandet, hat noch den Extra-Button der Limited-Edition und dient ohnehin nur als Beiwerk zur den extremen Googles, den knalligen Gummistiefeln, den superknallen Minis und dem XXL-Täschchen, das nur dann zum praktischen Einsatz kommt, wenn das neueste pinke HighTech- Mobil- Telefon nicht als Handwärmer und via Headset als Flatrate- Chatline benutzt wird...
• in China läuft man wie auch in Europa auf dem Boden der Tatsachen, in HK (zumindest auf HK Island) auf Fußgängerwegen auf Höhe und durch das erste Stockwerk der sich aneinander reihenden Mega-Malls.
Dann noch ein Wort zum vermeintlichen „Shopping-Paradies“ Hongkong: wer Geld ausgeben möchte und noch dazu zu viel davon hat, ja. Definitiv ja. Jede Marke der Welt, ich bin mir dessen relativ sicher, hat mindeste eine Filiale, wahrscheinlich sogar einen FlagshipStore in dieser Stadt. Aber glaubt ihr wirklich, dass Dior seine Taschen hier billiger verkauft? Oder warum sollten Nokia-Mobiltelefone in dieser schönen Stadt billiger sein? Die Geschichte mit der nicht vorhandenen VAT (entspricht der deutschen MWSt.) konnte ich nicht nachprüfen, auch auf meinem zweiten Besuch hier nicht spüren. Das einzige, was mir plausibel du glaubwürdig erscheint, ist das günstige Kamerezubehör und die Luxuskameras selbst. Hier scheint HK tatsächlich Eldorado zu sein, etwas an der Steuer zu drehen und sich im Sinne einer self-fulfillig-prophecy sehr zu bemühen, die Preise konkurrenzlos niedrig zu halten, Allerdings hab ich diese Info auch nur aus zweiter Hand, habe keine Ahnung von Cams und habe und hatte auch nicht vor, dafür Geld auszugeben. Fake- Märkte gibts, ja, eine Souvenir Uhr ist ganz nett, wenns denn sein muss kann man sich auch noch mit Haute-Couture Taschen eindecken, aber ganz knapp hinter den Polo- Polo-Shirts hörts auch schon mit der Tragbarkeit dieser Ramsch- Schätze auf. Also haben sich unsere Kleidungsschnäppchen auf Angebote in Boutiquen in Wanchai nd Causeway Bay und EINEM Laden in Kowloon, nahe des Ladiesmarket in Jordan (?) beschränkt: dieser war allerdings wirklich umwerfend gut und günstig: gute Jeans für 12 Euro, T-Shirts für 2-6 Euro, und sogar nen feinen Woll-Puli für ebenso 2 Euro, mit leider zerfetzten (oder vorsorglich eliminierten) im Nacken eingähnten Logo...). Auf Nachfrage gibts Namen und VIP Card ;-) bei mir!

Auf der Durchreise nach Hongkong waren wir noch jeweils kurz in Shenzhen, nach dort waren die Flüge von Shanghai viel billiger als die direkten nach Hongkong. Von dort dann also ab vom Flughafen mit nem Shuttlebus in den KCR (Kowloon-Canton-Railway), der dich in 3 min nach Kowloon, also die Festlandseite von Hongkong bringt. Und das für knappe 4 Euro.
Shenzhen ist ein wunderbarer Indistriemoloch, unglaublich boomend, jedenfalls fehlte uns die Motivation uns weiter als in die Mischung aus Mall und Markt direkt neben dem Hauptbahnhof zu begeben... Dort unglaubliche Geschäftigkeit, Schnäppchen wohl möglich, müssen aber auch sehr hart erhandelt werden.

Noch ein Wort zum Nachtleben in Hongkong: es ist natürlich schwierig, in einer Woche sämtliche Insider-Bars und Underground-Clubs ausfindig zu machen. So es sie gibt. Mein Eindruck ist ähnlich, wie der in China: wer in Deutschland am liebsten an Hotelbars trinkt, mit Engländern in Irish-Pubs feiert und sowieso keinen Bock hat, auch Abends noch Chinesen (außer hinter der Bar und in knappen Waitress-Kostümen) zu sehen, wird hier mit dem nötigen Bargeld durchaus glücklich. Und für ne Touri Woche sind die beiden Mini-Disneylands in Lan Kwai Fong und der Knutsford Terrace auch vollkommen in Ordnung, um seinen Cocktail und das sündhaft teure Qingtao zu schlürfen... Hab noch was von verrückten philippinischen Live-Rock-Clubs unter Treppen gehört: das nächste Mal...

Von Shenzhen also mit Shanghai Airways wieder back nach Shanghai.
Abschließend möchte ich noch eine Lanze für die Chinesischen Airlines brechen: Die Abfertigung am Flughafen, die Standard-Boings oder Airbus-Maschinen, der Check-In, die Sicherheitskontrollen und auch das Sicherheitsgefühl an Bord entspricht internationalen Standards. Der einzige Grund, sich dennoch nicht in chinesische Airlines zu wagen gilt auch nicht: selbst das chinesische Essen ist reichlich aufgebohrt und erinnert an den Fastfood-Chinesen in deutschen Einkaufszentren. Und wer partout dennoch kein chinesisches Essen akzeptiert, wird durch die Beinfreiheit mehr als entschädigt: obs an der Körpergröße der Chinesen liegt, an den exorbitanten Preise der Flüge, die manchmal über 50 Euro liegen oder am verwöhnten Publikum: die chinesischen Regional-Flieger bieten auf jeden fall mehr Platz als aktuelle Boing 777 auf der Strecke Dubai-Shanghai oder die Airbus-Maschinen von München nach Dubai. Ein spartanischer Traum, denn die restliche Innenausstattung ist typisch chinesisch sachlich geschmacklos. Aber das könnte man der Lufthansa auch vorhalten...

24 September 2007

erste Fortschritte und Einblicke in chinesische Gedankengänge

zum Einstieg der Beweis, dass trotz unserer westlichen Vorurteile Hangzhou (ebenso wie übrigens Shanghai) eine sehr saubere Stadt ist: täglich fahren Straßenreinigungskonvois durch die Stadt, die mit einem kräftigen Wasserschwall die Straßen von Staub und Vekehrspartikeln säubern. Damit sich Fußgänger rechtzeitig außer Spritzweite bringen können, kündigt sich das Reinigungsfahrzeug nicht etwa mit einem Signalton sondern mit einer wunderbaren chinesischen Volksweise an. UNBEDINGT TON EINSCHALTEN!
singende Straßenreiningung

Ich hatte heute im Unterricht das erste mal das Gefühl, dass ich Fortschritte gemacht habe: dass ich nicht nur Vokabeln und Zeichen lerne, sondern auch endlich mal n paar flüssige Sätze zu Stande bringe.... sehr fett
Wird auch Zeit nach 3 Wochen in China und nachdem wir diese Woche das erste Lehrbuch mit 15 Lektionen beenden werden!

Mittlerweile treff ich mich mit ner Chinesin zum Sprachaustausch, sie will im Herbst nach D, Au Pair. Armes Kind, das kann danach sicher besser Chinesisch als Deutsch... Aber ist ja nicht von Nachteil... Aber sie ist sehr nett, studiert Englisch und lernt n bisschen Deutsch nebenbei.
UND v.a. überraschend open minded: sie sagte von sich aus, dass sie sich Geschwister wünscht, aber die meisten Chinesen ja EInzelkinder seien. Und dass deswegen wohl auch ihre soziale Entwicklung gehemmt sei, da man ja viel allein sei und wenig Kontakt zu anderen Kindern habe. WOW, das hätte ich mich nie zu nem Chinesen sagen trauen...

Und der ganze Kommentar kam 10 Min nachdem ich mit meinem sehr grundlegendem Chinesisch ihr versucht hatte klarzumachen, dass Hongkong menes Erachtens keine "typisch chinesische" Stadt sein, sondern durch die lange GB Zeit sehr britisch etc. geprägt sei usw. ...
allerdings drückte ich das eben auf chinesisch folgerndermaßen aus: "HK ist keine chin. Stadt". Was sofort zu Protesten führte, dass es sehr wohl eine chinesische Stadt sei, da doch seit 97 wieder zu China gehörig. Auch meine sofortige Entschuldigung und Beteuerung, dass das doch nur sinngemäß gemeint war, konnte sie nicht wirklich beruhigen. Dies sei ein heikles politisches Thema und man solle darüber lieber nicht in der Öffentlichkeit reden, nur mit guten Freuden. Hui, Fettnäpfchen, Lesson learned.

hier noch was Unterhaltsames: Chinesen, die wie kleine Kinder belustigt durch ein Wasserspiel im Shanghaier Century Park tollen... zu Musik: auf Marschmusik folgt Jingle Bells!
Link zum Video